Die Ringvorlesung vertieft die hermeneutische Auseinandersetzung mit den Wahrheitsansprüchen der Weltreligionen und beleuchtet die Komplexität religiöser Deutungen in einer zunehmend pluralistischen Welt. Die Veranstaltung fragt kritisch nach der Aushandlung von Wahrheit in verschiedenen religiösen Traditionen, nach der Rolle normativer Quellen bei der Formulierung von Wahrheitsansprüchen und nach den methodischen Herausforderungen ihrer hermeneutischen Begründung. Ein weiterer Fokus liegt auf den Potenzialen theologischer Weltbilder für die Anschlussfähigkeit in einer pluralen Gesellschaft und auf den spezifischen Herausforderungen, die sich aus der Anerkennung anderer Glaubensüberzeugungen und -praktiken ergeben.

Mit der Förderung eines kritischen Verständnisses für die Notwendigkeit, religiöse Heilsvorstellungen und Daseinsmodelle einem argumentativen Wahrheitsdiskurs zu unterziehen, will die Veranstaltung einen konstruktiven Beitrag zum interreligiösen Diskurs leisten. Sie adressiert damit eine der zentralen Herausforderungen für die Religionsgemeinschaften unserer Zeit: die Anerkennung der pluralistischen Realität als Grundlage für ein vertieftes Verstehen und Zusammenleben.

Die Online-Reihe widmet sich folgenden Fragen:

• Wie wird die Frage nach der Wahrheit in verschiedenen religiösen Traditionen verhandelt und welche Rolle spielen dabei normative Quellen?
• Wie lassen sich Wahrheitsansprüche verschiedener Religionen hermeneutisch begründen und welche methodischen Herausforderungen ergeben sich daraus?
• Welche theologischen Weltbilder bieten Potential für eine anschlussfähige Deutung in einer pluralistischen Gesellschaft?
• Vor welchen spezifischen Herausforderungen stehen Religionsgemeinschaften im Hinblick auf die Anerkennung anderer Überzeugungen und Praktiken?
• Inwiefern müssen religiöse Heilsvorstellungen und Daseinsmodelle einem kritisch-argumentativen Wahrheitsdiskurs unterzogen werden, um eine Grundlage für die Theologie der Anerkennung zu schaffen?

Die Vortragsreihe findet jeweils dienstags um 18 Uhr statt und wird von Dr. Şenol Yağdı und Prof. Dr. Christian Danz moderiert. Der Vortrag von Prof. Klaus-Dieter Mathes findet ausnahmsweise um 15:00 Uhr statt.